Samstag, 21. Dezember 2013

Wintersonnenwende - 21. Dezember

Wintersonnenwende (Foto+Grafik: Monika Geßl)

Dieses Fest geht auf den Sonnenkult der Kelten zurück, die mit der Wintersonnenwende den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit der Nacht feierten. Der Begriff Weihnachten  ist ein altes deutsches Wort. Das Wort "wjh" bedeutet ursprünglich "heilig" daher die analoge Bezeichnung "Heilige Nacht". Im mittelhoch-deutschen heißt die Mehrzahl "when nachten" - geweihte Nächte. Das ist darauf zurückzuführen, dass eigentlich mehrere Nächte, nämlich die Zwölften, gefeiert wurden. Die Nächte um den 21. Dezember erschienen unseren Vorfahren geweiht, weil in dieser dunkelsten Zeit des Jahres der lebenssichernde Wechsel erfolgt: die Wintersonnenwende, mit der sich der Sieg von Licht und Wärme über Kälte und Dunkelheit wieder neu anbahnt. 


Freitag, 18. Oktober 2013

Vogelkundlicher Rundgang im Sondergarten Hamburg Wandsbek

Herbstliche Stimmung konnte ich heute auf einer Vogelkundlichen Wanderung im und um das Gelände des Botanischen Sondergartens einfangen. 

Michael Rademann von der 
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat sich mit uns auf den Weg gemacht, die Vogelwelt zu erkunden.
Wir haben 16 verschiedene Vogelarten gehört und die meisten auch gesehen. 

Allen voran die Kohlmeisen. Aber auch Amseln, ein Buntspecht, Gartenbaumläufer, Rotkehlchen, Schwanzmeisen und Zilpzalp.  Auf unserem Weg begegnete uns weiterhin ein Graureiher, wie das Foto unten zeigt. 

Herr Rademann erklärte auch, dass der Weissdorn für die Rotdrossel besonders wichtig ist, das Spechte tote Bäume brauchen und die darin versteckten Larven fressen. Ausnahme ist der Grünspecht. Er bevorzugt Ameisen. Hausperlinge brauchen lichte Flächen, Sand zum Sandbaden und naturnahe, heimische Hecken in denen sie Unterschlupf und Nahrung finden. Zum Abschluss des Rundgangs überflog ein Habicht den Sondergarten und wie wir erfahren durften, ist das schon eine Besonderheit.

Diese Führung war sehr bereichernd und gleichzeitig entspannend. Gut so das Wochenende zu beginnen!


Fotos unten:
1. Wandse Nähe Sondergarten
2. Apfelbaum im Botanischen Sondergarten
3. Wildrosenart am Botanischen Sondergarten
Alle Fotos im Beitrag: Anke Fricke




Dienstag, 13. August 2013

Räucherzubehör eine Auswahl



Foto Anke Fricke 08/2013: Räuchersand, Räucherkohle

Foto Anke Fricke 08/2013:
Teelicht, Kräuter und Kerzenlöscher


Foto Anke Fricke 08/2013
Räucherschale mit Sand und entzündeter Kohle/Räuchergut

Räuchern mit der Kraft des Kräuterbuschen



Seit alters her haben Menschen sich mit dem Geist der Pflanzen verbunden, sie zu Hilfe genommen um Beschwerden zu lindern, zu heilen und zu segnen. Zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Jahreskreisfesten wurden spezielle Pflanzen genommen, die zu diesem Zeitpunkt ihre stärkste Wirkung hatten oder ihren Platz im Jahreslauf.

An dieser Stelle wollen wir uns mit der Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt beschäftigen. Diese ist  zum einen aus dem alten keltischen Fest Lughnasadh*/Schnitterfest, hervorgegangen, dass bereits Anfang August gefeiert wird. Zum anderen reichen die Wurzeln dieses alten Brauchtums aber noch viel weiter zurück. Der Beginn ist jedoch unbekannt.

Zur Erklärung Lughansadh: Es wurde auch Fest des ersten Kornschnittes oder Fest des ersten Brotes genannt. Aus dem frisch geschnittenen Korn wurden die ersten „neuen“ Brote gebacken, meist in Form einer Sonne oder einer Spirale. Durch sie gibt sich der Kornkönig Lugh hin, um die Menschen zu nähren. 


Die Zeit der Kräuterweihe und des Sammelns (mit einigen Ausnahmen) beginnt  mit der Weihe eines Kräuterbüschels  am Abend des 15. August (Maria Himmelfahrt) und endet um den 08.September. Dies kann im Rahmen einer kirchlichen Segnung geschehen. Wer dazu keinen Zugang hat, segnet die Kräuter im Rauch von Salbei und bindet dies in ein Ritual ein.


Eine Pflanze die z. B. vorher gesammelt werden sollte, ist das Johanniskraut. Diese hat ihre stärkste Heilkraft um die Sonnenwende, am 21.06. bzw. am Johannistag, den 24.06. Ebenso können die Königskerze, die Labkräuter und der Frauenmantel schon ab Johanni gesammelt werden. Pflanzen wie Alant, Beifuß, Schafgarbe u. a.  können dann auch im  August gesammelt werden.

Durch unterschiedliche klimatische Einflüsse und durch Veränderungen des Wetters sowie der jeweiligen Region, variiert die Sammelzeit immer etwas. Wichtig ist, dass die Pflanzen noch voll in der Blüte sind, also ihre volle Kraft haben.

Wichtig beim Sammeln sind auch die innere Einstellung und der Sammelzeitpunkt. Möglichst trocken und sonnig sollte es sein. Erntezeit für Blüte und Kraut ist im Laufe des Vormittags bis mittags. Der frühe Morgen ist weniger geeignet, da die Pflanzen teilweise nass vom Tau sind.

Das Kräuterbüschel besteht aus einer bestimmten Anzahl von Kräutern.  Er kann 7, 9, 12, 77 oder 99 Kräuter beinhalten.

Die Zahl 7 ist u. a. christlichen Ursprungs und bedeutet eine Kombination der göttlichen Trinität (die drei der Himmel) mit den vier irdischen Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft. In ihr ist geistliches und weltliches vereint. Sie bedeutet Sicherheit, Heilung und Vollständigkeit. Es gibt auch die 7 Schöpfungstage, 7 Tage in der Woche, 7 Töne einer Tonleiter.

Die Zahl 9 entspricht der Zahl der Vegetation und ist auch eine Verstärkung der Zahl 3. Sie bedeutet auch das Ganze, das irdische Paradies, Anfang und Ende.

Die Zahl 12 bedeutet einen vollständigen  Zyklus, 12 Monate,
12 Stunden des Tages und auch der Nacht.

Die Zahl 77 ist eine Verstärkung der 7.

Die Zahl 99 bedeutet im Alten Testament ein symbolisches Alter und ist eine Verstärkung der Zahl 9.

Die Auswahl der Kräuter für den Kräuterbusch hat immer eine besondere Bedeutung. Es ist auffällig, dass es sich dabei auch um alte Zauberpflanzen handelt, die besonders zum Wettermachen oder als Gegenzauber verwendet wurden.
       

In der Mitte des Büschels thront stets die Königskerze.

Um sie herum sind die anderen Pflanzen gruppiert. Je nach Landschaft und Jahrhundert waren das:

Alant, Johanniskraut, Beifuß,
Schafgarbe, Frauenmantel Tausendgüldenkraut, Brennnessel,
echtes Eisenkraut.

Darüber hinaus

Wiesenknopf, Kamille, Thymian,
Baldrian, Odermennig, Klee, Dost, Mädesüß, Ringelblume


und Gartenkräuter wie Salbei, Dill, Pfefferminze  sowie verschiedene Getreidearten.

Zur Dekoration werden in neuerer Zeit hin und wieder auch Blumen wie Dahlien und Rosen mit eingebunden.

In der christlichen Symbolik verkörpert die rote Rose das Blut Christi.

Die Zusammensetzung des „Neunundneunziger“ ist nicht mehr so bekannt.

Hier kamen zu oben genannten noch Kunigundenkraut, Eberraute, Rainfarn, Raute, Türkenbund, Farnkraut, Hauhechel hinein.

Alle gesammelten Kräuter werden am 15. August geweiht und dann in Haus und Stall meist am Dachboden oder im Herrgottswinkel angebracht. Dort sollen sie vor Blitzschlag schützen. Übers Bett gehängt soll das Eheglück behütet werden.

Früher wurde er auch gegen eine mögliche Verzauberung des Viehs genutzt, um Gewitter abzuwenden und für eine gute Ernte.

Insgesamt soll der Kräuterbusch vor Unheil und Krankheit bewahren.

Aus ihm können Tees zu Heilzwecken bereitet werden. Darüber hinaus wird er zum Räuchern genutzt.

Dazu nimmt man von den kopfüber aufgehängten Kräutern einige,  verreibt sie in der Hand, mischt sie evtl. mit Weihrauch und gibt sie auf die Räucherkohle. Mit der Mischung geht man dann durch das Haus und anschließend um das Grundstück herum.

In einigen Regionen, räuchert man in den so genannten Rauhnächten, zwischen Weihnachten und den Heiligen Dreikönigen. Also vom 25.Dezember bis zum 06.Januar mit dem Kräuterbuschen Haus und Ställe aus, um diese zu reinigen und um gut ins neue Jahr zu kommen.

Der Kräuterbusch wird das ganze Jahr genutzt bis die nächste Sammelzeit beginnt. In einigen Gegenden wird er auch im Osterfeuer verbrannt, da die Heilkräfte zunehmend schwinden und neue Kräuter vorhanden sind.

Sonntag, 4. August 2013

Frauenmantel - Alchemilla vulgaris

Alchemistenkraut, Frauenhilf, Marienmantel, Sinau, Taublatt, Taumantel



Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Duft:
Krautig, würzig, leicht honigartig
Botschaft:
Finde Deinen inneren Rhytmus
Element:
Wasser
Planeten:
Venus, Mond
Verwendung:
Blüte und Blätter
Vorkommen:
Europa, Asien und Amerika
Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe (Ellagitannine), Flavonoide, Bitterstoffe, Phytosterin, Saponine, Linolsäure, Lecithin, Glykoside, ätherisches Öl
Ernte:
Mai bis September, Blüten und Blätter bei abnehmenden Mond
Anwendung beim Räuchern für/bei
Unterstützung kreativer Prozesse
Weibliche Kraft und Stärke
Geburt
Entspannung
Schutz
Ausgeglichenheit

Der Name Frauenmantel leitet sich von den mantelförmigen Blättern ab.

Weitere Namensherleitungen wie „Alchemilla“ und „Tautropfen“ kommen von den Alchimisten. Sie haben die Tautropfen aus der Blattmulde gesammelt, um damit den Stein des Weisen (also ein Lebenselexier) zu finden bzw. herzustellen.

Der sogenannte Tautropfen ist eigentlich ein Guttationstropfen. Diesen sondert die Pflanze aus sich heraus ab.

Als große Frauenheilpflanze war sie schon immer dem Schutz einer weiblichen Gottheit unterstellt. Bei den Germanen war sie der Göttin Freya zugeordnet. Sie ist die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit.

Sie haben Frauenmantel bei abnehmenden Mond gesammelt um den Blutfluss von Frauen zu stillen und Wunden zu heilen. 


Später wurde er der Gottesmutter Maria zugeordnet, daher der Name Marienmantel.

Sie gehört zur Familie der edlen Rosengewächse und hat damit auch einen Bezug zum Herzen und zur Sinnlichkeit.

Weitere Rosengewächse sind der Apfelbaum, der Weißdorn, die Brombeere sowie natürlich die Rose.


Es sind venusische Pflanzen, also Pflanzen, die der Venus unterstellt sind, die die Sinnlichkeit anregen bzw. die Sinne öffnen.

Frauenmantel hilft dabei, mehr in die eigenen Mitte zu kommen.

Er unterstützt in allen Umbruchprozessen, besonders in Zeiten von Schwangerschaft, Wechseljahren und anderen hormonellen Prozessen.

Auch von Männern kann Frauenmantel genutzt werden um mehr sinnliche Anteile zu erfahren, empfindsamer bzw. innerlich weicher zu werden.

Samstag, 20. Juli 2013

Königskerze - Verbascum



Himmelsbrand, Marienkerze, Wollkraut, Wollblume, Wetterkerze, Donner- und Blitzkerze

Familie:
Braunwurzgewächse
Element:
Planet:
Feuer
Sonne, Merkur
Duft:  
Warm, honigartig - leicht
Botschaft:
Fühl Dich gestärkt und aufgerichtet
Verwendung:          
Blüten und Kraut zum Räuchern, getrocknete Blütenstiele in Öl getränkt als Fackeln, getrocknete, pulverisierte Blätter zum Feuermachen
Vorkommen:
Eurasien mit mehr als 300 Arten
Ernte:
Zur Blütezeit an warmen, sonnigen Vormittag – Magischer Zeitpunkt: Johannisnacht oder an einem Freitag bei abnehmenden Mond vor Sonnenaufgang

Anwendung beim Räuchern zum/für

Abbau von Spannungen in Räumen und der Umgebung
Anschluss an eigene Kraftreserven
Aufhellen der Stimmung
Energetisches Reinigen
Entspannung nach Streit
Schutz vor negativen Energien
Stärkung
Verwurzelung und Aufrichtung


Der Name „Königskerze“ hat seinen Ursprung darin, dass früher die Pflanze in Harz oder Teer getaucht wurde und dadurch wie eine Fackel brennt.

Die Königskerze gehört zu den so genannten Wetterpflanzen. Daher der Name „Wetterkerze“. Sie wurden unter anderen genommen um das Wetter zu beeinflussen oder vorherzusagen. Bei Unwetter wurden getrocknete Königskerze, Johanniskraut, Eisenkraut, Schafgarbe, Rainfarn und andere genommen um die Atmosphäre um ein  Anwesen herum zu ent-spannen, um aufziehende Gewitter abzuwenden.


Mit ihr wurde auch das Wetter gedeutet. Dichte Blätter am Boden bedeuten Schnee vor Weihnachten. Dichte Blätter weiter oben deuten auf Schnee am Jahresanfang. Auch die Anzahl der Blüten und die Neigung der Spitze konnte gedeutet werden. Zum Beispiel die Häufigkeit des Schneefalls oder was es allgemein für Wetter gibt.

Sie ist eine eine starke Schutzpflanze die bösen Zauber abwehren und negative Energien auflösen kann.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt gegraben und am Körper getragen, sollte die Wurzel der noch nicht blühenden Pflanze (also Ernte im ersten Jahr) vor Schaden und Unheil bewahren.

Sonntag, 7. Juli 2013

Johanniskraut - Hypericum perforatum


Johanniskraut
Hypericum perforatum

Gewöhnliches Johanniskraut, Durchlöchertes Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut, Hergottsblut, Johannisblut, Wundkraut

Familie:
Johanniskrautgewächse (Hyperceriae)
Element:
Planet:
Feuer
Sonne
Duft:
Warm, leicht frisch
Botschaft:
Ich bin ganz erfüllt von Licht oder Ich lasse mein Licht leuchten
Verwendung:    
Blatt und Blüte, Triebspitzen
Vorkommen:
Europa, Westasien und Nordafrika heimisch, 
Ostasien, Nord- und Südamerika und in Australien eingebürgert
Ernte:        
Bester Zeitpunkt 24.06. Johannistag oder an Sonnentagen ab der Blüte zur Mittagszeit

Anwendung beim Räuchern für/bei
Angst
Depression
Elektrischen Spannungen
Emotionalen Spannungen
Heilung alter Verletzungen
Liebeskummer
Streit
Stress
Unruhe
Unsicherheit
Wohnräume reinigen/segnen
Veränderungen

Jahrskreisfeste
Sonnen-Räucherung

Der Name Johanniskraut oder Sonnwendkraut kommt wahrscheinlich daher, dass die Pflanze um den „Johannistag“, den 24. Juni zu blühen beginnt. 

Der rote Saft, der beim Zerreiben der Blüten austritt, führte zu dem Namen Johannisblut


Ein Inhaltsstoff der Pflanze, das Hypericin ist für diese Rotfärbung verantwortlich.

Der lateinische Name Hypericum perforatum erklärt sich weiter wie folgt:

Hypericum ist eine Zusammensetzung der griechischen Wörter hyper (=über) und eikon (=Bild) und bedeutet, dass das Kraut in der Antike über Götterbilder gehängt wurde, um diese vor bösen Geistern zu schützen.

Perforatum deutet auf die Perforation in den Blättern hin, die man sieht, wenn man diese gegen das Licht hält. Diese „Löcher“ sind aber Drüsen, die ätherisches Öl und Harz enthalten und daher lichtdurchlässiger sind als der Rest der Pflanze.


Dazu eine kleine Geschichte:

Der Teufel soll mit einer Nadel die Blätter des Johanniskrautes einst durchstochen haben, weil ihm die Heilkraft und die Verehrung der Pflanze ein Dorn im Auge war. Doch die Blätter überstanden die Attacke.

Geblieben sind die kleinen Löcher und die Annahme, dass die Pflanze alles Dunkle und alle Verzauberung abwehren kann.

Für Paracelsus (1493 – 1541) war das Johanniskraut ein Universalmittel. Von Gott den Menschen zur Hilfe und Heilung geschenkt. Bei ihm finden wir auch die ausführlichste und tiefgründigste Beschreibung. Er verwendete das Johanniskraut bei Depressionen, Melancholie und Hysterie.

Da im Mittelalter psychische Erkrankungen oftmals dem Teufel zugeschrieben wurden, wurde das Kraut, das zur Behandlung derselben eingesetzt wurde auch Teufelskraut oder Hexenkraut genannt.

Sonntag, 26. Mai 2013

Echtes Labkraut - Galium verum


Gelbes Waldstroh, Liebfrauenbettstroh, Liebkraut, Gliederkraut, Gelb-Labkraut, Käselabkraut, Milchgerinnkraut


Familie:
Rötegewächse (Rubiaceae)
Element:
Wasser
Duft:  
suess, grasig, leicht honigartig
Botschaft:
Entfalte Dich frei
Verwendung:          
Ganzes Kraut, Blüten
Vorkommen:
Asien und Europa
Ernte:
Juli und August

Anwendung beim Räuchern für/zur

Erlangung von neuer Kraft
Gelassenheit
Loslassen von Altem
Neubeginn
Nervenstärkung
Stimmungsaufhellung
Schutz


Das Wort Galium kommt vom Griechischen Gala und meint Milch. Das Echte Labkraut (Galium verum) bringt Milch zum Gerinnen. In früheren Zeiten wurde das in der Pflanze enthaltene Labferment zur Käseherstellung verwendet.

Weitere Arten sind das Klettenlabkraut (Galium aparine), der Waldmeister (Galium odoratum) sowie das Weiße Labkraut (Galium album). Das Klettenlabkraut ähnelt in der Heilwirkung dem Echten Labkraut. Der Waldmeister und das weiße Labkraut werden insgesamt als etwas schwächer eingestuft.

Labkrautarten sind untereinander zu verwechseln. Hier einige Unterscheidungsmerkmale:

Das Echte Labkraut  wächst eher aufrecht, blüht strahlend gelb und duftet nach Honig. Als Gegensatz dazu wächst das Klettenlabkraut eher kriechend auf dem Boden, die Blütenfarbe ist unscheinbar weiß. Das Klettenlabkraut fühlt sich bei Berührung klebrig an und es hat die Eigenschaft sich an andere Pflanzen anzuhaften und der Struktur und Form zu folgen. Beim Waldmeister, der auch eher bodennah wächst, sind die Blätter breiter und bilden dadurch einen dichteren Ring um den Stengel.

Weitere Unterscheidungen gibt es durch die Blütezeit:

Echtes Labkraut:     Juni - September
Klettenlabkraut:      Juni - Oktober
Waldmeister:          Mai  

Das Echte Labkraut war bei den Germanen, der Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit und der Natur geheiligt (Freya-Ostara-Holle). Sie galt als Schützerin der Ehe und der Geburt.

Aus diesem Grunde wurde den Schwangeren zur Erleichterung der Geburt Labkraut ins Bett gelegt.

Aber da ist auch die heilsame, beruhigende und desinfizierende Wirkung dieser Pflanze. Durch das Trocknen entwickelt sich der Duft in vollem Umfang und bringt aufgrund des enthaltenen Cumarins Entspannung und Wohlbefinden. 
Weitere Bettstrohpflanzen waren: 
der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris),
die Schafgarbe (Achillea millefolium),
das Ruchgras (Mariengras – Hierochloe odorata) und der Waldmeister (Galium odoratum – Maikraut).

Eine weitere Überlieferung kommt aus England und rankt sich um die Liebe.
Wenn ein Mädchen ohne es zu merken ein Klebkraut (Klettenlabkraut – Galium aparine) auf dem Rücken trug, galt das früher als ein sicheres Zeichen dafür, dass es einen heimlichen Liebhaber hatte. Nahm sie das Kraut und warf es auf den Boden, bildete es die Form des Anfangsbuchstabens des Geliebten.

Labkraut wird auch zur Anziehung von Liebe getragen oder mitgeführt.

Das Labkraut gehört zu den Pflanzen des Kräuter- oder Würzbuschen. 

Aufgrund seiner schützenden und beruhigenden Eigenschaften wurde und wird es gern verräuchert. 


Sonntag, 5. Mai 2013


























Diese Buschwindröschen (Anemone nemorosa) habe ich diese Woche im Hammer Park aufgenommen. Sie gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Volkstümlich wird diese Pflanzenart auch als Geissenblümchen oder Geisseblüml bezeichnet.  Der wissenschaftliche Name Anemone nemorosa setzt sich zusammen aus der Gattungs-bezeichnung Anemone, das vom griechischen Wort anemos für Wind abgeleitet ist und dem Artepitheton nemorosa, das vom lateinischen Wort nemorosus/-a/-um für „schattig, waldreich“ stammt.

Quellenangaben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Buschwindr%C3%B6schen




Dienstag, 30. April 2013

Beifuss - Artemesia vulgaris L.




Mutter aller Pflanzen, Frauenwurz, Gänsekraut, Mugwurz, Sonnwendgürtel, Thorwurz


Familie:
Korbblütengewächse / Asteraceae
Planeten:
Saturn, Mond, Venus
Element
Erde
Duft:
Würzig - krautig
Botschaft:
Ich begleite Übergänge aller Art
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle: Cineol, Thujon (Kampfer), Sesquiterpenlactone (Bitterstoffe),Gerbstoffe, Flavonoide
Verwendung:
Kraut, Blüten, Wurzel
Vorkommen:
Europa, Asien, Nordamerika
Ernte:
Kraut: Juli - September
Wurzel: November

Anwendung beim Räuchern für/zur:
Reinigung von Aura und Wohnungen/Spannungsabbau
Übergangsrituale wie Geburt/Tod
Aber auch im Leben allgemein
Förderung des Traumbewusstseins
Zukunftsvisionen
Intuitionsförderung
Eröffnung neuer Perspektiven
Bringt Bewegung ins erstarrte System
Aktivierung eigener Heilkräfte
Sommersonnen/
Wintersonnenwende
Raunächte

Als Erstes deutet der Name Beifuß darauf, dass er – im Schuh getragen – die Wanderer auf ihrer Reise vor Müdigkeit, kranken Füßen sowie Hunde- und Schlangenbissen schützt.

Die botanische Bezeichnung Artemisia vulgaris geht zurück auf Artemis, die griechische Göttin der wilden Jagd, die jungfräulich kriegerische Mondgöttin, Herrin der Heilpflanzen und der Heilkräuterkundigen sowie Schutzpatronin der wilden Tiere, Beschützerin der Frauen und Hüterin der Geburt.

Der gemeine Beifuß = Artemisia vulgaris begleitet vor allem wichtige Übergänge im Leben und wirkt immer dann, wenn innere und äußere Schwellen zu überschreiten sind. Er wird dann gebraucht, wenn das Leben beginnt als auch, wenn es wieder endet. Daran können wir sowohl das lunare als auch das saturnale Prinzip erkennen.

In Griechenland wurde er zur Geburt geräuchert und als Salbe auf den Bauch aufgetragen, um den Neugeborenen den Übertritt über die Schwelle des Lebens, also dem Wechsel zwischen der Anderswelt und dem Hier- und-Jetzt, zu erleichtern.
Beifuß (Artemesia) ist auch Bestandteil der Totenriten, wenn die Seele wieder die Schwelle zum Jenseits (Saturn) überfliegt.

Beifuß gilt als das am längsten bekannte Heilkraut. Es wurde schon in über 70.000 Jahre alten Neandertalergräbern (im Irak) gefunden, sowie in den ersten schriftlichen Heilkräuterberichten beschrieben.  

Beifuß finden wir an trockenen, warmen, sonnigen Standorten, auf Schuttplätzen und an Wegrändern, also auch hier an der Schwelle zwischen der zivilisatorischen Infrastruktur hin zur wilden Natur.

Frauenwurz heisst er, weil er eine grosse Frauenheilpflanze ist. In ihm arbeiten Mond- und Venus zusammen, die die weibliche Intuition und die sinnlichen Kräfte stärken.

Gänsekraut deutet auf die kulinarische Verwendung von Beifuß als traditionelles Gewürz für die Martins- oder Weihnachtsgans hin. Da es die Verdauungsorgane (Magen, Darm, Leber…) anregt und den Stoffwechsel aktiviert.

Ein volkstümlicher Beinamen des Beifuss ist „Mugwurz“, vom germanischen mug=wärmen. Dieser Name deutet darauf hin, dass der Beifuss stark wärmende Eigenschaften entfalten kann. Seine Wärme dringt bis tief in das Zellgewebe ein, weshalb er in gepresster Form in der chinesischen Medizin auch als Moxapflanze verwendet wird. 

Mutter aller Pflanzen heißt der Beifuß, weil seine Relevanz in vielen vor allem alten Kulturen der Welt hoch angesiedelt war.

Als Sonnenwendgürtel, St. Johanniskraut, Johannisgürtel wird Artemesia zur Mittsommernacht zu einem Gürtel geflochten. Diese Gürtel binden sich Frauen und Männer um die Hüfte um die Fruchtbarkeit bringende und auf allen Ebenen stärkende Kraft auf sich zu übertragen. Am Ende der Sonnenwendfeier wird der Beifußgürtel im Feuer verbrannt und mit ihm aller Unbill und alles Leiden. An Maria Himmelfahrt gehört Beifuß unbedingt in den Kräuterbusch.


Naturheilkunde

Beifuss findet Verwendung bei:

Ø  Verbesserung der Fettverdauung
Ø  Galle- und Leberleiden
Ø  Magen- und Darmproblemen
Ø  Bei ausbleibender Regelblutung
Ø  Bei Spannungskopfschmerz
Ø  Bei Unruhe

Die Wirkung ist:

Ø  appetitanregend
Ø  bitterer Geschmack
Ø  fiebersenkend
Ø  galleflussanregend (choleretisch)
Ø  krampflösend (spasmolytisch)
Ø  menstruationsregulierend
Ø  schweißbildend
Ø  verdauungsfördernd


Gegenanzeige:
Er darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden. Die Blüten können Heuschnupfen auslösen.

Rezept:
Zur Teebereitung übergießt man einen gehäuften Teelöffel Kraut und Blüten mit einem viertel Liter kochenden Wassers und lässt ihn für 10 Minuten ziehen.

Beifuss Fussbad
2 Hand voll getrocknete Beifussblätter und -blüten werden mit kochendem Wasser übergossen. Abkühlen lassen und die müden, verspannten Füß darin baden. Dieses Bad wirkt wunderbar entspannend und beruhigt übermüdete Beine.

Quellenangaben:
Fischer-Rizzi, Susanne: Medizin der Erde

Cunningham, Scott: Enzyklopädie der magischen Kräuter

Müller-Ebeling: Rätsch, Christian; Storl, Wolf-Dieter - Hexenmedizin
http://www.ostmann.de/gewuerz/Beifuss_80969.html
http://www.feenkraut.de/herbs/beifuss.html

http://www.sternenkreis.de/index.php/baum-a-kraut/105-artemisia-hueterin-der-schwelle
http://www.jahreskreis.at/Natur_Pflanzen_Beifuss.htm