Sonntag, 20. Dezember 2015

Das Wunder der Rauhnächte oder zwölf heilige Nächte

Sagenumwoben, märchenhaft, geheimnisvoll können wir die Zeit zwischen der Zeit oder zwischen den Jahren bezeichnen. Die Rauhnächte schließen die Lücke zwischen dem Mondjahr das 354 Tage hat und dem Sonnenjahr das 365 Tage hat. Die Zeit der Rauhnächte beginnt der Überlieferung nach um Mitternacht in der Nacht vom 24. Dezember auf den 25. Dezember und endet um Mitternacht des 05.Januar. Der 06. Januar, Tag der heiligen drei Könige, die Jesu Geburt verkündeten ist schon der Beginn von etwas Neuem. Das Alte ist abgeschlossen, bereinigt, gewürdigt.

Diese Zeit ist auch eine Zeit, in der der Kontakt zur sogenannten Anderswelt besonders wahrnehmbar ist. Die Ruhe im Außen und die eigene Achtsamkeit und eine verstärkt nach innen gerichtete Wahrnehmung schenken Raum für Erinnerungen, Kontakt mit den eigenen Wünschen, Plänen und Visionen. Auch ein Kontakt mit den Ahnen ist in dieser Zeit möglich.

Was genau bedeutet der Name Rauhnächte?
Welchen Sinn hat es in der heutigen Zeit, sich auf dieses Brauchtum einzulassen?
Und wie können wir uns diese gestalten und einteilen?

Der Name Rauhnächte:
Fangen wir beim Namen an. Der enthält schon viele Informationen. Es gibt viele Deutungen des Namens. Eine kommt aus dem mittelhochdeutschen von "rouch" und bedäutet räuchern. Er bezieht sich auf die Räucherzeremonien die diese Zeit begleiten. Aus dem Begriff "rouchnahten" wurde "Rauhnächte". Eine weitere kommt aus dem althochdeutschen. Das Wort "runa" bedeutet soviel wie "Geheimnis"

Der Begriff "ruch" wird auch mit "pelzig" übersetzt und könnte einen Bezug zu den Perchtenumzügen haben. Oder aber auch einfach auf die "rauen" in diesem Fall dunklen, kalten, unwirtlichen Nächte hinweisen.

Der Sinn der Rauhnächte:
Einzutauchen in eine Zeit der Märchen, Sagen, Überlieferungen, Wünsche, Visionen, Verstärktes Traumerleben, Rituale ist Balsam und Heilmittel für die Seele.
Dem normalen Alltag durch Ruhe, Fantasie und Geschichten und aktives Tun zu verzaubern ist notwendig um Kraft zu schöpfen für das Neue was wieder auf uns zu kommt. 

Gestaltung der Rauhnächte:
Zuerst sollten wir uns alle Zutaten für die Gestaltung besorgen. Dazu gehören unter anderem:
Räuchermaterialien wie Sand, Kohle, Räuchergefäß
Die folgenden Angaben dienen nur der Orientierung. Es reicht eine Auswahl der genannten Räucherstoffe:

Reinigung und Schutz:
 Salbei oder Weisser Salbei, Engelwurz, Wacholder, Thymian, Lavendel, Weihrauch

Heilung alter seelischer Wunden:
Fichtenharz

 Stärkung von Visionen und Traumerleben:
Beifuss, Echtes Eisenkraut, Lorbeer, Schafgarbe

Segen, Dankbarkeit, Anziehen von Positivem, Verstärken von Wünschen:
Mariengras, Rosenblüten, Tonkabohne, Weihrauch

weitere Dinge wie:
schönes Papier, besornderen Stift, feuerfeste Schale oder die Räucherschale
Streichhölzeer, Kerzen,
Traumtagebuch
Literatur zum Thema: siehe Buchtipps am Ende