Montag, 6. April 2015

Frühjahrs Tag-Und-Nacht-Gleiche & Bedeutung des Osterfestes



Das Wort Ostern kommt ursprünglich von Osten und bezeichnet das Licht, das aus Osten kommt und nun schon weiter erstarkt ist. Dieses Licht wurde zur Wintersonnenwende geboren und war zu Lichtmess noch jungfräulich. Ab der Frühlings-Tag-Und-Nacht-Gleiche die um den 21. März gefeiert wird, sind die Tage nun wieder länger als die Nächte. 

Die Tag-Und-Nacht-Gleichen sind wenig variabel und gehören zu den sogenannten Sonnenfesten. Hierzu gehört auch noch die Herbst-Tag-Und-Nacht-Gleiche (Herbstanfang) auch Erntedank genannt. Ab hier werden die Tage wieder kürzer, das Licht nimmt ab.

Ostern selbst ist ein variables Fest und wird am 1. Vollmond der auf die Frühlings-Tag-Und-Nacht-Gleiche (Frühlingsanfang) fällt, gefeiert. 

Von der Etymologie her gibt es noch weitere Herleitungen für den Begriff Ostern:
altgermanisch Austro = Ausro = Ostara
altenglisch Eostre = Eastre
altgriechisch = Eos
lateinisch = aurora

Diese alle bezeichnen die Morgenröte. Vielfach wird hier auch in den verschiedenen Kulturen von einer Göttin der Morgenröte gesprochen. 

Wegen der Entdeckung des leeren Grabes Jesu am frühen Morgen als gerade die Sonne aufging, ist die Morgenröte im Christentum Symbol der Auferstehung.(http://de.wikipedia.org/wiki/Ostern#Fr.C3.BChlingsfeste)

Für die Verehrung einer sogenannten Frühlingsgöttin (Ostara, Eos, Aurora) gibt es keine eindeutigen Nachweise. Aber in jedem Fall wurde der Frühlingsbeginn gefeiert und damit auch der göttliche Aspekt, der dahinter steht. Des weiteren gibt es viele Sagen und Legenden, die sich um dieses Thema ranken und die Vorstellung einer Göttin der Morgenröte lebendig halten.

Ich persönlich liebe die Vorstellung, das die Frühlingsgöttin persönlich über die Erde schreitet und den Boden aufschließt. Überall, wo sie den Boden berührt sprießen Schlüsselblumen, Duftveilchen, Gänseblümchen, Huflattich u. a.

Des weiteren lässt sie die grünen Kräuter wachsen und es ist ratsam sich in dieser Frühlingszeit mit ihnen zu stärken. Hierzu gehören die Brennnessel, der Giersch, der Löwenzahn, Vogelmiere, Bärlauch, Taubnessel, Spitzwegerich, Sauerampfer (nur ganz wenig), Scharbockskraut (nicht die blühenden Stiele und nicht die Blüten) u. a. In der Regel wurde und wird aus 9 Frühlings-Kräutern eine Suppe bereitet, die dem Körper zu neuer Kraft verhilft. 

Vor Ostern wandern diese auch in die Gründonnerstagssuppe.



Zum Osterfest selbst gehören verschiedene Bräuche und Rituale:

Osterfeuer: 
Mit dem Osterfeuer trennen wir uns von allem Alten und schaffen Platz für das Neue was wachsen will. Altes Holz, magische Kränze und Dinge, die nicht mehr benötigt werden, werden dem Feuer übergeben.

Ostereier:   
Sie stehen für Fruchtbarkeit und wurden oft rot angemalt um diesen Aspekt zu unterstützen. Das Verstecken und Suchen der Ostereier soll Freude bereiten und den fröhlichen Aspekt des Festes unterstützen. Ursprünglich mussten die Bauern die Eier suchen, die die Hennen nach dem langen Winter auf dem ganzen Gelände versteckt hatten. 

Osterwasser: 
Wurde/wird am Morgen vor Sonnenaufgang in Form eines Rituals geholt. Hierzu geht man schweigend und barfuss am Ostersonntag bzw. in der Osternacht zum Bach / zur Quelle und schöpft das Wasser. Dieses hat besonders reinigenden und segnenden Charakter und wurde für Waschungen genutzt oder getrunken.

Osterhase:
Wurde/wird wegen seiner immensen Fruchtbarkeit verehrt.

In Süddeutschland ist es noch Brauch an Karfreitag Haus und Hof mit reinigendem Rauch zu räuchern. Gut geeignet sind zu diesem Anlass Engelwurz, Thymian und Lavendel.

Überliefert ist, das zur Tag-Und-Nacht-Gleiche also zum Fest des Frühlingsbeginns selbst mit besonderen Frühlingspflanzen geräuchert wurde. U. a. mit Brennnesselblättern (Reinigung/Energetisierung), Schlüsselblumenblüten (Neubeginn),
Weidenrinde (Beweglichkeit),
Giersch (Vitaliät) u. a. 

Junger Giersch / Foto Anke Fricke

Für die Wirkung dieser Pflanzen empfehle ich das Lesen der jeweiligen Pflanzenporträts auf dieser Seite, in der die Wirkung beim Räuchern angegeben wird.

Quelle:
Bader, Marlis: Räuchern mit heimischen Kräutern
Stumpf, Ursula: Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter
Brauchtum: Wikipedia