Dienstag, 30. April 2013

Beifuss - Artemesia vulgaris L.




Mutter aller Pflanzen, Frauenwurz, Gänsekraut, Mugwurz, Sonnwendgürtel, Thorwurz


Familie:
Korbblütengewächse / Asteraceae
Planeten:
Saturn, Mond, Venus
Element
Erde
Duft:
Würzig - krautig
Botschaft:
Ich begleite Übergänge aller Art
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle: Cineol, Thujon (Kampfer), Sesquiterpenlactone (Bitterstoffe),Gerbstoffe, Flavonoide
Verwendung:
Kraut, Blüten, Wurzel
Vorkommen:
Europa, Asien, Nordamerika
Ernte:
Kraut: Juli - September
Wurzel: November

Anwendung beim Räuchern für/zur:
Reinigung von Aura und Wohnungen/Spannungsabbau
Übergangsrituale wie Geburt/Tod
Aber auch im Leben allgemein
Förderung des Traumbewusstseins
Zukunftsvisionen
Intuitionsförderung
Eröffnung neuer Perspektiven
Bringt Bewegung ins erstarrte System
Aktivierung eigener Heilkräfte
Sommersonnen/
Wintersonnenwende
Raunächte

Als Erstes deutet der Name Beifuß darauf, dass er – im Schuh getragen – die Wanderer auf ihrer Reise vor Müdigkeit, kranken Füßen sowie Hunde- und Schlangenbissen schützt.

Die botanische Bezeichnung Artemisia vulgaris geht zurück auf Artemis, die griechische Göttin der wilden Jagd, die jungfräulich kriegerische Mondgöttin, Herrin der Heilpflanzen und der Heilkräuterkundigen sowie Schutzpatronin der wilden Tiere, Beschützerin der Frauen und Hüterin der Geburt.

Der gemeine Beifuß = Artemisia vulgaris begleitet vor allem wichtige Übergänge im Leben und wirkt immer dann, wenn innere und äußere Schwellen zu überschreiten sind. Er wird dann gebraucht, wenn das Leben beginnt als auch, wenn es wieder endet. Daran können wir sowohl das lunare als auch das saturnale Prinzip erkennen.

In Griechenland wurde er zur Geburt geräuchert und als Salbe auf den Bauch aufgetragen, um den Neugeborenen den Übertritt über die Schwelle des Lebens, also dem Wechsel zwischen der Anderswelt und dem Hier- und-Jetzt, zu erleichtern.
Beifuß (Artemesia) ist auch Bestandteil der Totenriten, wenn die Seele wieder die Schwelle zum Jenseits (Saturn) überfliegt.

Beifuß gilt als das am längsten bekannte Heilkraut. Es wurde schon in über 70.000 Jahre alten Neandertalergräbern (im Irak) gefunden, sowie in den ersten schriftlichen Heilkräuterberichten beschrieben.  

Beifuß finden wir an trockenen, warmen, sonnigen Standorten, auf Schuttplätzen und an Wegrändern, also auch hier an der Schwelle zwischen der zivilisatorischen Infrastruktur hin zur wilden Natur.

Frauenwurz heisst er, weil er eine grosse Frauenheilpflanze ist. In ihm arbeiten Mond- und Venus zusammen, die die weibliche Intuition und die sinnlichen Kräfte stärken.

Gänsekraut deutet auf die kulinarische Verwendung von Beifuß als traditionelles Gewürz für die Martins- oder Weihnachtsgans hin. Da es die Verdauungsorgane (Magen, Darm, Leber…) anregt und den Stoffwechsel aktiviert.

Ein volkstümlicher Beinamen des Beifuss ist „Mugwurz“, vom germanischen mug=wärmen. Dieser Name deutet darauf hin, dass der Beifuss stark wärmende Eigenschaften entfalten kann. Seine Wärme dringt bis tief in das Zellgewebe ein, weshalb er in gepresster Form in der chinesischen Medizin auch als Moxapflanze verwendet wird. 

Mutter aller Pflanzen heißt der Beifuß, weil seine Relevanz in vielen vor allem alten Kulturen der Welt hoch angesiedelt war.

Als Sonnenwendgürtel, St. Johanniskraut, Johannisgürtel wird Artemesia zur Mittsommernacht zu einem Gürtel geflochten. Diese Gürtel binden sich Frauen und Männer um die Hüfte um die Fruchtbarkeit bringende und auf allen Ebenen stärkende Kraft auf sich zu übertragen. Am Ende der Sonnenwendfeier wird der Beifußgürtel im Feuer verbrannt und mit ihm aller Unbill und alles Leiden. An Maria Himmelfahrt gehört Beifuß unbedingt in den Kräuterbusch.


Naturheilkunde

Beifuss findet Verwendung bei:

Ø  Verbesserung der Fettverdauung
Ø  Galle- und Leberleiden
Ø  Magen- und Darmproblemen
Ø  Bei ausbleibender Regelblutung
Ø  Bei Spannungskopfschmerz
Ø  Bei Unruhe

Die Wirkung ist:

Ø  appetitanregend
Ø  bitterer Geschmack
Ø  fiebersenkend
Ø  galleflussanregend (choleretisch)
Ø  krampflösend (spasmolytisch)
Ø  menstruationsregulierend
Ø  schweißbildend
Ø  verdauungsfördernd


Gegenanzeige:
Er darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden. Die Blüten können Heuschnupfen auslösen.

Rezept:
Zur Teebereitung übergießt man einen gehäuften Teelöffel Kraut und Blüten mit einem viertel Liter kochenden Wassers und lässt ihn für 10 Minuten ziehen.

Beifuss Fussbad
2 Hand voll getrocknete Beifussblätter und -blüten werden mit kochendem Wasser übergossen. Abkühlen lassen und die müden, verspannten Füß darin baden. Dieses Bad wirkt wunderbar entspannend und beruhigt übermüdete Beine.

Quellenangaben:
Fischer-Rizzi, Susanne: Medizin der Erde

Cunningham, Scott: Enzyklopädie der magischen Kräuter

Müller-Ebeling: Rätsch, Christian; Storl, Wolf-Dieter - Hexenmedizin
http://www.ostmann.de/gewuerz/Beifuss_80969.html
http://www.feenkraut.de/herbs/beifuss.html

http://www.sternenkreis.de/index.php/baum-a-kraut/105-artemisia-hueterin-der-schwelle
http://www.jahreskreis.at/Natur_Pflanzen_Beifuss.htm