Volkstümliche Namen: Hollerbusch, Holder, Fliederbeerbusch, Fläder
(schwedisch), Elder (englisch), Schwitztee u. v. weitere
Weitere Arten: Zwergholunder oder Attich (S. ebulus),
Roter
Holunder (S. racemosa)
Familie:
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Geißblattgewächse -
Caprifoliaceae
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Planeten:
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Mond, Saturn, Venus
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Element
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Wasser
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Duft:
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Süß, leicht
honigartig, würzig
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Botschaft:
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Ich helfe Dir die Dinge zur rechten Zeit zu tun
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Inhaltsstoffe Blüten
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ätherische
Öle, Flavonoide v. a. Rutin, Sterole, Cholesterin, Kaffeesäure,
Schleimstoffe, Gerbstoffe und Mineralstoffe.
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Inhaltstoffe Beeren
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Ätherisches
Öl, Antocyane (Untergruppe der Flavonoide), Vitamin C und Vitamine A, B1 und
B2, Mineralstoffe und verschiedene Säuren
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Inhaltsstoffe Blätter und Rinde
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Sambunigrin,
ein Blausäure-Glykosid
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Verwendung:
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Blätter, Holz, Blüte,
Frucht
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Vorkommen:
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Mitteleuropa,
Vorderasien, Nordafrika
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Ernte:
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Mai/Juni: Blüten,
Sep/Okt: Früchte
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Anwendung
beim Räuchern für/zur:
Schutz
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Hellsichtigkeit
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Klarträume
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Ahnenrituale
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Sonnenwend Feste
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Lösungsarbeit
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Auflösung von
Restenergien Verstorbener in Häusern
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Auflösung emotionaler
Vertrickungen
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Abwehr negativer Energien
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Auflösung von zu
festen Strukturen
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Reinigen und
Energetisieren von persönlichen Gegenständen
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Namenserkärung:
Der Name Holunder stammt vom Wort Holuntar ab, wobei Holun vom Begriff
hohl, heilig oder von Frau Holle abgeleitet wird und tar vom Begriff für Baum
oder Strauch. Der lateinische Name Sambucus leitet sich warscheinlich vom
griechischen Sambux ab und bezeichnet den Farbstoff der Holunderbeeren.
Baum oder Strauch der Göttin
Die Göttin Holla, die wir als Frau Holle aus Grimms-Märchen kennen, war
eine germanische Göttin. Der Holunder oder Hollerbusch war und ist ihr Lieblingsbaum
bzw. Wohnsitz. Da verwundert es nicht, dass der Holunder die Nähe des Menschen
sucht und sich fast immer von allein am Haus ansiedelt.
Denn sie war und ist eine dem Menschen zugeneigte freundliche, milde Göttin
die Pflanzen und Menschen Schutz gibt. Eine
sogenannte Hausgöttin, die für die Familie zuständig ist.
Schwellen- oder Ahnenbaum
Der Holunder ist aber auch ein Schwellenbaum, ein Zugang, ein Tor zur
Anderswelt. und zu den Ahnen. Frau Holle ist die Hüterin der Seelen, sie ist am
Umwandlungsprozess beteiligt den die Seelen durchlaufen, bevor sie wieder neu
geboren werden können. Und sie nimmt die Seelen der Verstorbenen auf und
läutert sie.
Da der Holunder mit den Ahnen eng verbunden ist und um die
Sommersonnenwende herum bzw. kurz vorher blüht, ist er auch mit diesem Fest
verbunden. Die Sonnenwenden sind eine magische Zeit in der wir mehr Zugang zur
sogenannten Anderswelt bekommen können, in der unsere Sinne wacher sind, in der
wir mehr auf unsere innere Stimme hören. Mit dem passenden Räucherwerk können
wir Impulse bekommen für das was momentan dran ist, wir können Anliegen
vorbringen, wenn es in der Familie etwas zu klären gibt und wir können Hilfe
durch besser zu erinnernde Träume erhalten.
Räuchern
Als Räucherwerk eignen sich hervorragend die Blüten des Holunder. Besonders geeignet zum Mischen sind
sie z. B. mit anderen dem Mond zugehörigen Pflanzen, die die Traumarbeit
unterstützen wie z. B. Baldrian Blüten, Mädesüss Blüten oder die Mistel.
Eine Mondräucherung unterstützt vor allem unsere mystische und weibliche
Seite.
Geschichtliches/Legenden
In früheren Zeiten wurde der Holunder und damit auch Frau Holle viel mehr
in das Leben mit eingebunden. Vom geboren werden bis zum Tod wurde Frau Holle
um Rat gefragt oder auf ihre Hilfe vertraut.
Wenn eine Frau schwanger war, berührte sie die Zweige des Holunder um sich so Frau Holles Schutz und das
Wohlwollen der Ahnen zu sichern.
Wenn jemand starb, wurde der Verstorbene auf Holunderreisig gebettet.
Der Sarg wurde mit einer Holundergerte ausgemessen und der Kutscher des
Wagens hatte eine Holundergerte. Selbst der Bestatter trug ein Stück vom
Schutzbaum bei sich um unsichtbare Geister abzuwehren.
Der Holunder ermöglicht durch diese Rituale den Übergang vom Diesseits ins
Jenseits. Lange Zeit wurden Familien Angehörige auch unter dem Holunder
begraben oder der Holunder wurde auf den Friedhof gepflanzt. Auch heutzutage
gilt Holunder wie auch die Eibe zu den Friedhofsbäumen.
Ein Holunder darf nicht achtlos gestutzt werden, wenn er zu gross ist. Da er
eine so starke Persönlichkeit ist, muss er freundlich darum gebeten werden.
Wolf-Dieter Storl schreibt dazu in seinem Buch „Die Pflanzen der Kelten“ (S.
219), dass man in einer Vollmondnacht zur Holunderfrau gehen und sie um
Erlaubnis bitten soll und versprechen musste, für das Holz das man schneidet
auch etwas zu opfern. Das schneiden und opfern erfolgte dann vierzehn Tage
später bei Neumond. Das geschnittene Holz durfte aber nicht genutzt werden,
sondern muss dann der Erde zurückgegeben werden.
Auch die Gepflogenheit vor dem Holunder den Hut zu ziehen oder sich zu
verneigen, lässt auf seine große Bedeutung und auf die Achtung, die ihm
entgegengebracht wurde schließen.
Da es vielen Menschen nicht möglich war zum Arzt zu gehen, wurde der
Holunder auch als Hausapotheke genutzt. Zum einen war es üblich Krankheiten auf
ihn zu übertragen, der er alles Übel aufnimmt und in die Erde ableitet.
Zahnschmerzen, Hautkrankheiten und ähnliches wurden so mit dem passenden Spruch
an den Baum gebunden und damit abgegeben.
Darüber hinaus wurde der ganze Baum für Heilungszwecke genutzt. Aus den
Blüten wurde ein schweisstreibender Tee
bereitet, der bei Erkältung, Grippe und Rheuma angewendet wurde. Aus den Beeren
wurde eine heiße Holunderbeerensuppe hergestellt, die immunstärkende Wirkung
hat und den Körper auf die kältere Jahreszeit vorbereitet. Auch bei Neuralgien
und allgemeiner Immunschwäche wurde der heisse Saft getrunken oder die Suppe
gegessen.
Gegenwart:
Heute ist es zunehmend wieder üblich, die Kräfte des Holunder zu nutzen und
auch wenn man keinen Hofholunder hat, kann man an vielen Orten Produkte aus
Holunder erwerben. Das Angebot reicht von Blüten Tee über Gelee, Saft,
gerösteten Beeren u.s.w.
Holunder in der Wildkräuterküche:
Aus den Blüten:
Holunderblütengelee, Sirup, Likör, Küchle,
Tee
Aus den Früchten:
Gelee, Marmelade, Saft, Suppe
Holunder findet in der Naturheilkunde Verwendung bei:
Abwehrschwäche
Atemwegserkrankungen
Blasenentzündung
Bronchitis
Erkältung
Erschöpfung
Grippe
Verstopfung
u. v. a.
Die Wirkung ist:
kreislaufstärkend
blutreinigend,
entzündungshemmend
harntreibend
schleimlösend
schweisstreibend
antiviral
Immunsystem stärkend
Rezept für Holunderblüten Tee:
2 Tl Holunderblüten
150 ml Wasser
Die Holunder blüten werden mit kochendem Wasser überbrüht
und abgedeckt 10 min ziehen gelassen. Der Tee wird für eine Schwitzkur am
Beginn einer Erkältung sehr warm getrunken. 2-3 Tassen am Tag.
Zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems wird der Tee in
gleicher Weise bereitet aber nur mäßg warm getrunken. Die 1 – 2 Tassen am Tag
über einen längeren Zeitraum.
Zur Stimmungsaufhellung wird versucht mehr vom Aroma zu
erhalten.
Die Ziehzeit verkürzt sich auf 2-3 min um die ätherischen
Öle nicht zu stark zu zerstören. Die Mengenangaben bleiben.
Gegenanzeige:
Die Beeren des Holunder sind leicht bis schwach giftig und
werden erst durch den Garprozess oder Kochprozess bekömmlich. Also möglichst
nicht roh verzehren. Aber gekocht oder in Tee ist die innere Einnahme möglich.
Verwechslungsmöglichkeiten:
Mit dem Zwergholunder oder Attich (S. ebulus) und dem Roten Holunder (S.
racemosa)
Diese sind deutlich kleiner und haben nicht den typischen
Holunderduft.
Auch kann man ein Blatt zerreiben und prüfen ob es auch den
typischen Duft des Holunder hat. Wenn nicht sind es die oben genannten.
Quellenangaben:
http://www.forum-naturheilkunde.de/phytotherapie/heilpflanzen/holunder.html
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/holunder.htm
http://www.athanor-und-alembik.de/2015/06/holunderzeit-ii-die-kraft-der-schwarzen-beeren/
Storl, Wolf-Dieter: Pflanzen der Kelten
http://www.das-tee-magazin.de/holundertee-erkaeltung/
https://wildpflanzenliebe.wordpress.com/wildpflanzenportraits/baeume/holunder/
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