Montag, 28. März 2016

Ostermontag 2016 im Wandsbecker Gehölz



Der Wetterbericht hatte für heute nichts Gutes angekündigt. Das heisst Regen und sogar Sturm. Aber erst ab Mittag. Also traue ich dem blauen Himmel und der Sonne und mache mich Vormittags auf zum Wandsbecker Gehölz. Ich möchte sehen, was denn schon wächst und was schon in mein abendliches Wildkräuterpesto wandern kann um meine österlichen Bandnudeln zu verfeinern.

Scharbockskraut am Ufer
Am AK Wandsbek steige ich aus dem Bus aus und bin sofort im Wandsbecker Gehölz. Die Wegränder werden wie erwartet vom Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)gesäumt. Das ist hier am Anfang des Weges auch noch ohne Blüten. Dann darf man die Blätter essen. Die Blätter enthalten viel Vitamin C. Weshalb es in früheren Zeiten besonders bei Skorbut, einer Vitamin-C-Mangelkrankheit eingesetzt wurde. Wenn die Blüten erscheinen wie ein Stück des Weges weiter am Bachufer ( siehe Bild) sollte man es meiden. Da es einen Stoff bildet der brennend scharf schmeckt und giftig ist. Auf dem Foto ebenfalls gut zu erkennen sind die herzförmigen, am Stielansatz stark gekerbten Blätter. Sie glänzen oft sehr stark. Diese kleine vitale Pflanze bedeckt oft grosse Flächen, die Blütezeit ist von März bis Mai.
Bärlauch; frisch und lecker
Nachdem ich ein paar Meter zurückgelegt habe, fällt mir auch schon der frische, hellgrüne Bärlauch (Allium ursinum) auf.

Ich prüfe erstmal durch reiben ob sich auch der typische Knoblauchgeruch einstellt. Denn das ist ein typisches Merkmal. Der Duft entsteht durch schwefelhaltige, ätherische Öle. Weitere Inhaltsstoffe des Bärlauch sind Senfölglykoside, Vitamin C und Mineralstoffe u. a. Eisen. Seine Wirkung ist Verdauungsfördernd, stärkend und blutbildend. Wie der Name schon vermuten lässt bringt er uns Bärenkräfte:-)
Zur Bestimmung allein sollte der Duft aber nicht genügen, da er oft in Vergesellschaftung mit nicht essbaren Pflanzen wächst. Es könnten sich evtl. auch noch die Blätter von Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen darunter befinden und dann wird es schwierig, wenn die Hand schon duftet. Zur Unterscheidung achtet man auf den Stengel. Beim Bärlauch wächst immer nur ein Blatt aus dem Stengel, beim Maiglöckchen zwei und bei der Herbstzeitlosen immer mehrere.

Als ich da so hocke, kommt eine Frau mit ihren Hunden vorbei und sagt,  dass ich mir sicher sein kann, das das Bärlauch ist. Sie wohnt dort und hat ihn schon oft gesammelt. Na wunderbar. Schnell ein Foto gemacht, ein paar Stiele geerntet und weiter gehts..... 

Buschwindröschen März 2016
...ich laufe an Mengen von blühenden Buschwindröschen, Taubnesseln und Blättern von Bachnelkenwurz vorbei, beobachte lange ein Buntspechtpaar und stehe plötzlich vor einem wunderbaren Weissdorn (Crategus), der sich mit frischem grünen Blattaustrieb schmückt aber noch ein Frucht für mein Foto aufbewahrt hat. (Beschreibung des Weissdorn ausführlich hier auf der Seite unter der Pflanze)


Weissdornfrucht mit jungem Blattaustrieb
Zum Abschluss bin ich noch mehreren Brennnesselstauden (Urtica dioica) begegnet. Von denen ich ein paar Stengelspitzen geerntet habe. Danach habe mich in der langsam verschwindenden Sonne auf den Baumstämmen ausgeruht. Die selbstgefärbten Eier haben dann gut geschmeckt:-) Gut zu wissen, dass ich diese Woche nochmal bei wahrscheinlich besserem Wetter herkommen kann. 
Lavendelfarbenes Ei auf Holzstamm






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