Sagenumwoben, märchenhaft, geheimnisvoll können wir die Zeit zwischen der Zeit oder zwischen den Jahren bezeichnen. Die Rauhnächte schließen die Lücke zwischen dem Mondjahr das 354 Tage hat und dem Sonnenjahr das 365 Tage hat. Die Zeit der Rauhnächte beginnt der Überlieferung nach um Mitternacht in der Nacht vom 24. Dezember auf den 25. Dezember und endet um Mitternacht des 05.Januar. Der 06. Januar, Tag der heiligen drei Könige, die Jesu Geburt verkündeten ist schon der Beginn von etwas Neuem. Das Alte ist abgeschlossen, bereinigt, gewürdigt.
Diese Zeit ist auch eine Zeit, in der der Kontakt zur sogenannten Anderswelt besonders wahrnehmbar ist. Die Ruhe im Außen und die eigene Achtsamkeit und eine verstärkt nach innen gerichtete Wahrnehmung schenken Raum für Erinnerungen, Kontakt mit den eigenen Wünschen, Plänen und Visionen. Auch ein Kontakt mit den Ahnen ist in dieser Zeit möglich.
Was genau bedeutet der Name Rauhnächte?
Welchen Sinn hat es in der heutigen Zeit, sich auf dieses Brauchtum einzulassen?
Und wie können wir uns diese gestalten und einteilen?
Der Name Rauhnächte:
Fangen wir beim Namen an. Der enthält schon viele Informationen. Es gibt viele Deutungen des Namens. Eine kommt aus dem mittelhochdeutschen von "rouch" und bedäutet räuchern. Er bezieht sich auf die Räucherzeremonien die diese Zeit begleiten. Aus dem Begriff "rouchnahten" wurde "Rauhnächte". Eine weitere kommt aus dem althochdeutschen. Das Wort "runa" bedeutet soviel wie "Geheimnis"
Der Begriff "ruch" wird auch mit "pelzig" übersetzt und könnte einen Bezug zu den Perchtenumzügen haben. Oder aber auch einfach auf die "rauen" in diesem Fall dunklen, kalten, unwirtlichen Nächte hinweisen.
Der Sinn der Rauhnächte:
Einzutauchen in eine Zeit der Märchen, Sagen, Überlieferungen, Wünsche, Visionen, Verstärktes Traumerleben, Rituale ist Balsam und Heilmittel für die Seele.
Dem normalen Alltag durch Ruhe, Fantasie und Geschichten und aktives Tun zu verzaubern ist notwendig um Kraft zu schöpfen für das Neue was wieder auf uns zu kommt.
Gestaltung der Rauhnächte:
Zuerst sollten wir uns alle Zutaten für die Gestaltung besorgen. Dazu gehören unter anderem:
Räuchermaterialien wie Sand, Kohle, Räuchergefäß
Die folgenden Angaben dienen nur der Orientierung. Es reicht eine Auswahl der genannten Räucherstoffe:
Reinigung und Schutz:
Salbei oder Weisser Salbei, Engelwurz, Wacholder, Thymian, Lavendel, Weihrauch
Heilung alter seelischer Wunden:
Fichtenharz
Stärkung von Visionen und Traumerleben:
Beifuss, Echtes Eisenkraut, Lorbeer, Schafgarbe
Segen, Dankbarkeit, Anziehen von Positivem, Verstärken von Wünschen:
Mariengras, Rosenblüten, Tonkabohne, Weihrauch
weitere Dinge wie:
schönes Papier, besornderen Stift, feuerfeste Schale oder die Räucherschale
Streichhölzeer, Kerzen,
Traumtagebuch
Literatur zum Thema: siehe Buchtipps am Ende
Dann können wir die erste bis vierte Rauhnacht dazu nutzen,
Altes abzuschließen und weiter das Außen zu reinigen.
Das geht einerseits mit Räucherwerk zur Reinigung. Aber auch zusätzlich mit einer innerlichen Reinigung.
Fragen:
Welches Erlebnis hat uns besonders geärgert?
Wo wurden Wünsche nicht wahrgenommen?
Welche Ziele möchte ich loslassen?
Welcher Mensch hat mich verletzt oder wen habe ich verletzt u.s.w.
Dies geht in Form eines Rituals.
Das war wir loslassen wollen, versuchen wir als Erstes wahrzunehmen.
Dies geht zum Beispiel in Form einer kleinen Meditation.
Entzünden von Reinigungsräucherwerk (Thema Reinigung siehe oben) auf dem Sieb
Aufrechtes Hinsetzen auf einen Stuhl oder Meditationskissen
Achtsames Atmen durch
Konzentration auf den Atem
danach
Konzentration auf das Herzchakra (Mitte des Brustkorbes)
Wahrnehmen der Gedanken und Bilder die
bei der Reflexion hochkommen
Weiterziehen lassen der Gedanken
diese nicht festhalten
Bei jeder Ausatmung den Begriff
Loslassen oder ich lasse los denken
Zum Abschluss kräftig ein und aus atmen und
im Hier & Jetzt ankommen
Wichtige Begebenheiten
können wir auf kleine
Zettel schreiben und im Anschluss verbrennen.
Die Räume können mit diesem Räucherwerk auch gereinigt werden
Die folgende fünfte und sechste Rauhnacht gehört der Innenschau. Dem Kontakt zu den Träumen, inneren Bildern und Visionen.
Durch das Entzünden von Räucherwerk zu dem Thema können wir verstärkt Kontakt zum eigenen Traumerleben und zu unserem Inneren Herstellen. Hierzu ist es hilfreich vor dem Zubettgehen zu räuchern um den Zugang zu verbessern. Ein Traumtagebuch sollten wir mit ans Bett legen.
Die siebente Rauhnacht (Sylvester) gehört den Wünschen.
Was wünsche ich mir im neuen Jahr?
Wo geht meine Reise hin?
Was hat mit mir zu tun?
Hierzu gehört auch kreatives Gestalten und Tun.
Wie das Gestalten eines Posters mit Bildern von Zielen, Wünschen und Träumen.
Das Gießen von Blei.
Das verbrennen von Wunschzetteln.
Räucherwerk für diese Nacht: Mariengras, Rosenblüten, Tonkabohne, Weihrauch
Die achte bis zwölfte Rauhnacht gehört der Dankbarkeit und Segnung.
Worüber bin ich glücklich und dankbar?
Wem oder was wünsche ich Glück und Segen?
In diese Zeit gehört, anderen Menschen Glück zu wünschen.
Die eigenen Wünsche noch mehr wahrzunehmen, zu spüren und
zu visualisieren.
Diese dann im nächsten Schritt anzunehmen, zu danken und
zu segnen.
Menschen und Projekte die einem am Herzen sind in den Segen
einzubeziehen.
Dies kann ebenfalls in Form einer Meditation erfolgen.
Gut geeignet ist hierzu die Meditation über Zwei Herzen
nach Master Choa Kok Sui
oder andere Segensmeditationen.
Eine Einführung in diese Art der Meditation gibt es bei meinem
Räucherabend am 05.01.2016 im Botanischen Sondergarten
mit dem Thema Segen:-)
Weitere Anregungen für die Rauhnächte:
Gestaltung eines Ahnentisches mit Moosen, Kräutern, Kristallen, Kerzen und Bildern
Ahnenritual
Märchen lesen oder hören
Fantasiereisen lesen oder hören
Zeit in der Natur verbringen
Buchtipps:
meine Emfpehlungen:
"Das Wunder der Rauhnächte" von Valentin Kirschgruber
Märchen, Bräuche und Rituale für die innere Einkehr
Anleitung zum Ahnenritual
Marlis Bader: " Räuchern mit heimischen Kräutern"
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